Tod
Das Leben wird geboren, um zu sterben
im Kreislauf seiner Zeit.
Es weiß nicht WANN
oft nicht einmal WIE
selbst WODURCH ist oftmals ungewiss.
Die Botschaft des Lebens ist der Tod!
Alt ist der Tod, so uralt wie das Leben.
Leben ist, werden und vergehen
bis die letzten Laute im Wind verwehen.
Auch wenn das Rad eines Lebens sich nicht mehr dreht
im Universum, ein neuer Keim Leben entsteht.
Das Leben geht weiter, weiter als EIN LEBEN geht.
Die Zeit geht weiter, weiter als EINE LEBENSZEIT.
Je weiter die Zeit geht, umso vielgestaltiger wird Leben wachsen.
Wachsen im Wald, als Eiche oder Buche
auf einer Frühlingswiese als Luzerne.
Wachsen im Schilf, am Seeufer
in den Meeren dieser Welt
wachsen als Gedanken in den Gehirnen jener
die mich lesen werden
wachsen, vergehen, auferstehen im ewigen Kreislauf
der Zeiten und der Leben.
Fressen und gefressen werden.
Lebenslänglich steht Leben auf dem Spiel.
Wenn Herbstlaub vom Himmel schneit
verflüchtigt sich’s Leben und Materie stirbt.
Schrittweise erlischt lebendiger Lebensstrom
legt Leben seine irdischen Hüllen ab.
Das Leben selbst, bestimmt den Tod
verfällt, zerfällt, erstarrt im Frost
zerfleischte Körper, pflastern Lebenspfade
aus sterbenden Mündern entweicht ein letzter Hauch.
Todsicher kommt der Tod
in jeder Sekunde, jahraus jahrein
und leise erfüllt die Stille der Ewigkeit den Raum.
Vollendet ist der Plan des Lebens, vergangen eine Lebenszeit.
© Bea Anders | Kapitel 7 aus „Die Schöpfung“ anlässlich Ruhr 2010